Advent im Raurisertal mit Toifin und Kletzenbrot

Foto: TVB Rauris/Florian Bachmeier

Der Winter im Raurisertal beginnt mit dem Heiligen Nikolaus, Engeln und einer Gruppe Toifen. Nach dem Jahrhunderte alten Brauch erleben Romantiker einen Advent voller Bilderbuchmotive – Skifahrer frischen Schnee auf weiten, unberührten Pisten in der größten Gemeinde des Nationalparks Hohe Tauern.

Den Rauriser Toife-Tag (05.12.22) muss man einmal selbst erlebt haben. Wie vor Generationen tragen die jungen Burschen stolz ihre traditionellen und kunstvoll handgeschnitzten Krampuslarven mit Ziegenbock- oder Widderhörnern. Über die zotteligen Schaffelle sind mit Lederriemen riesige Schellen um die Hüfte gebunden, die beim Laufen und Springen einen höllischen Lärm erzeugen. Zusammen mit dem roten „Einspeiber“, dem Heiligen Nikolaus und zwei Engeln ziehen die Krampusse durch den Ort, um das Böse aus den Häusern vertreiben, Glück und Segen für das neue Jahr zu bringen. Alle die bei dem Brauch mitmachen, haben aber noch ein Anliegen: Der Toife-Tag soll echt und ursprünglich bleiben, so wie ihn die Menschen hier seit Jahrzehnten begehen. Echt und original ist auch das Motto am Rauriser Adventmarkt (10.+17.12.22). Besucher können an den weihnachtlich dekorierten Ständen wunderschöne handgemachte Dinge erstehen: Gedrechselte Schüsseln, Holzlaternen, Krippen, Klosterarbeiten, aber auch Köstliches aus der Küche. Weihnachtskekse, Kletzenbrot und natürlich Glühwein gibt es zum Aufwärmen und Hunger stillen – Marmeladen, Honig, Bauernbrot als Mitbringsel. Ein besonderes Erlebnis für Einheimische wie Gäste sind die weihnachtlichen Rundroasn im Raurisertal: Mit Fackeln geht es gemeinsam durch das winterliche Rauriser Ortszentrum. An Stationen wird mit traditionellen Weisen und weihnachtlichen Leckereien aufgewartet.

Durch die Schneekristalle zu den Adventsternen

Mitten im Advent läuten dann die Rauriser Hochalmbahnen den Winter ein. Die 32 Pistenkilometer zeigen sich in sattem Weiß, von den weiten, baumfreien Abfahrten zwischen 2.100 und 1.800 Metern über die fünf Kilometer Skirouten mit knietiefem Pulver bis hinunter zu den rasanten Talabfahrten. Ein berauschender Blick über die „weißbemützten“ Gipfel der Alpen fährt dabei immer mit – von der Goldberggruppe über den Hochkönig bis zum Dachstein. In Rauris wedelt man übrigens mit kleinem ökologischen Fußabdruck durch den Winter. Die Rauriser Hochalmbahnen sind Klimabündnis-Partner und die erste Bergbahn Österreichs mit einer eigenen Stromversorgung.

Foto: Florian Bachmeier

Mit den Perchten ins Neue Jahr

Das Neue Jahr wird im Raurisertal mit einem Brauchtum begangen, das es nur hier gibt: am Vorabend zum Dreikönigstag (05.01.23) bringen die Schnabelperchten Glück, Segen und Gesundheit für das neue Jahr von Haus zu Haus. Die Burschen tragen lange weiße Schnäbel, geflickte Kitteln und „Strohbotschn“ an den Füßen. Sie rufen laut Ga-Ga-Ga und kehren mit ihrem Besen alles Böse aus den Häusern, sorgen für Ordnung und Sauberkeit im neuen Jahr. Tags darauf können alle Perchten des Raurisertales beim traditionellen Perchtenumzug bewundert werden. Zu dem Tross gehören unter anderem auch der Hanswurscht, die Frau Percht mit ihren zwei Gesichtern und die Schönperchten mit ihren bis zu 50 Kilogramm schweren, originalgetreuen Tafelkappen. Außerdem marschieren im „goldenen“ Raurisertal auch Bergknappen mit einer Silberkrone mit.

Pauschale „Goldener Winterauftakt“ (16.–24.12.22)
Leistungen: 5 oder 7 Übernachtungen inkl. 4- oder 6-Tage-Skipass (gültig 16.12.–23.12.22). Kinder bis Jahrgang 2007 erhalten beim Kauf eines Erwachsenenskipasses (Elternteil) den Skipass mit gleicher Gültigkeitsdauer frei. – Preise p. P.: ab 345 Euro

Brauchtumsveranstaltungen in Rauris

05.12.22: Toifi Tog (Nikolaus und Krampusse)

10.+17.12.22: Adventmärkte

05.01.23: Schnabelperchten

06.01.23: Großer Perchtenumzug mit allen Schön- und Schiachperchten

Rauriser Hochalmbahnen Betriebszeiten: 16.12.22–10.04.23, täglich 9–16 Uhr – hochalmbahnen.at