Hafenbetrieb Rotterdam gibt NAP nach 200 Jahren auf

Foto: Ries van Wendel de Joode

Etwa 200 Jahre lang war der Amsterdamer Pegel (Normaal Amsterdams Peil – NAP) die Grundlage für die Schifffahrtsbetreuung im Rotterdamer Hafen. Ab dem 1. Juli 2022 wird sich der Hafenbetrieb Rotterdam in seiner Schifffahrtskommunikation vom NAP verabschieden. Von nun an gilt die „Ungefähre Niedrigste Astronomische Flut (Approximate Lowest Astronomical Tide – ALAT)“ als Referenz für Wassertiefen und Wasserstände in der Genehmigungspraxis. Diese Bezugsebene ist international in der Schifffahrt gebräuchlich.

„Die Änderung steht im Einklang mit dem Ziel des Hafenbetriebs für eine weitreichende internationale Standardisierung, da dies eine wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung der Schifffahrtsbetreuung ist“, verdeutlicht René de Vries, (staatlicher) Hafenmeister Rotterdam.

Mehr Effizienz und Sicherheit

LAT ist der niedrigste Gezeitenstand, der unter astronomischen Bedingungen vorhergesagt wird. Die neue Bezugsebene wurde in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Wasserwirtschaftsamt (Rijkswaterstaat) und dem Hydrographischen Dienst erstellt. Der Hafen schließt sich damit der internationalen Sprache an, wenn es um Wassertiefen und Wasserstände geht, was zu mehr Effizienz und Sicherheit führt. In den verschiedenen Veröffentlichungen des Hafenbetriebs Rotterdam werden die Wassertiefen und Wasserstände vorerst noch in ALAT und NAP angegeben.

Port Call Optimisation

Unter dem Begriff „Port Call Optimisation“ arbeitet der Hafenbetrieb international mit Reedereien und anderen Häfen zusammen, um den Prozess des Hafenanlaufs („port call“) effizienter zu gestalten. Inzwischen sind die ersten Hafeninformationen den internationalen Standards gemäß vereinheitlicht worden. Dazu gehören Liegeplatzinformationen, die genaue Bestimmung des maximalen Tiefgangs an jeder Liegeplatzposition auf der Grundlage aktueller Informationen und die automatische Berechnung von Zeitfenstern.

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