Die 10 wichtigsten Projekte der Energiewende im Hafenbetrieb Rotterdam

Ziel ist ein CO2-neutraler Hafen bis 2050: An welchen Projekten arbeiten wir im Hafen? Welche Projekte machen den Unterschied? Dies ist das diesjährige Zwischenergebnis.

1: Neue Fabrik für Batterierecycling

TES, eines der weltweit größten Unternehmen für das Recycling von Batterien und Elektronik-Altgeräten, wird im Hafen von Rotterdam eine neue Fabrik bauen. EU-Kommissar Frans Timmermans gab symbolisch grünes Licht für den Bau. Es wird die erste Fabrik in den Niederlanden für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien. Die Anzahl von Elektrofahrzeugen nimmt in den nächsten Jahren exponentiell zu und somit die Nachfrage nach Rohstoffen für die Fertigung von Batterien, besonders nach Kobalt, Nickel und Lithium. Gleichzeitig entsteht eine enorme Zufuhr von EV-Batterien, die recycelt werden müssen. TES verfügt über ein Verfahren, wobei diese beim Recyceln entstehenden Rohstoffe zurück an die Batterie-Industrie fließen können. Mehr lesen

2: Rotterdam kann Europa im Jahr 2030 mit 4,6 Mio. Tonnen Wasserstoff versorgen

Der Rotterdamer Hafen kann mit dem Cluster der hier tätigen Unternehmen und in Zusammenarbeit mit den exportierenden Ländern Nordwesteuropa im Jahr 2030 mit mindestens 4,6 Millionen Tonnen Wasserstoff versorgen. Die Nutzung von 4,6 Millionen Tonnen Wasserstoff bedeutet eine CO2-Reduzierung von 46 Millionen Tonnen und steigert somit die Energieunabhängigkeit Europas. Diese Menge Wasserstoff versteht sich als eine vom Hafenbetrieb Rotterdam erstellte Gesamtsumme aus konkreten Projekten und realistischen Plänen, mit denen Unternehmen und exportierende Länder derzeit beschäftigt sind.

Im Namen von ca. 70 Unternehmen und exportierenden Ländern hat der Hafenbetrieb Rotterdam dieses Angebot dem EU-Kommissionsmitglied, Frans Timmermans (im Bild mit Allard Castelein, CEO Hafenbetrieb Rotterdam), vorgelegt, um mit der Wasserstoffwirtschaft einen Schnellstart hinzulegen. Die Pläne und Projekte sind eine konkrete Ausgestaltung der verschärften europäischen Ambitionen: Im Rahmen von „RepowerEU“ ist mit Bezug auf „Fit for 55“ (von 5,6 Millionen Tonnen auf 20 Millionen Tonnen) eine Vervierfachung der Produktion und des Imports von Wasserstoff ins Blickfeld gerückt. Der Wasserstoff kann für die nachhaltige Gestaltung der Gesellschaft, besonders als Transportkraftstoff und in der Industrie, eingesetzt werden. Mehr lesen

3: Air Products liefert grüne Wasserstofftankstelle im Jahr 2023

Air Products, Schenk Tanktransport und TNO arbeiten im Rahmen des „Clean Hydrogen and Road Transport Project“ (CH2aRT) zusammen, bei dem Wasserstoff-Lkws und eine öffentliche Wasserstofftankstelle entwickelt werden.

Das Projekt konzentriert sich auf Wasserstoff im Schwerlastverkehr und wird durch das DKTI-Transportprogramm (Demonstrationsprogramm für Klimatechnologien und Innovationen im Verkehr) des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft subventioniert.

Im Rahmen dieses Projekts wird in Zusammenarbeit mit dem Rotterdamer Hafen die größte Wasserstofftankstelle in den Niederlanden realisiert, die zunächst drei emissionsfreie Lkw von Air Products, Schenk und anderen frühen Wasserstoffanwendern im Rotterdamer Hafengebiet versorgt. TNO wird das gesamte Projekt überwachen und die gewonnenen Erkenntnisse für die weitere Entwicklung und Anwendung von Wasserstoff im Schwerlastverkehr nutzen. Mehr lesen

4: Gidara Energy AMR wandelt nicht wiederverwertbare Abfälle in fortschrittliche Biokraftstoffe um

Foto: GIDARA Energy

GIDARA Energy und der Hafenbetrieb Rotterdam kündigen die nächste fortschrittliche Biokraftstoffanlage von GIDARA in den Niederlanden an: Advanced Methanol Rotterdam (AMR). Die Anlage wird im Rotterdamer Hafen nicht wiederverwertbare Abfälle in fortschrittliches Methanol umwandeln.

Mit dem fortschrittlichen Methanol werden die in der Richtlinie Erneuerbare-Energien II (RED II) und dem Fit-for-55-Paket festgelegten CO2-Emissionsreduktionen erreicht. Der erneuerbare Kraftstoff wird fossile Kraftstoffe ersetzen, was zu einer erheblichen CO2-Einsparung führt. Der Hafenbetrieb Rotterdam hat für diese Anlage einen einzigartigen Standort im Hafen reserviert. Mehr lesen

5: Shell erster Kunde für Wasserstoffrohrleitung Rotterdamer Hafen

Shell ist das erste Unternehmen, das eine Vereinbarung zur Nutzung von HyTransPortRTM unterzeichnet hat. Dies ist die Wasserstoffrohrleitung im Rotterdamer Hafen, die Gasunie in Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam von der Maasvlakte nach Pernis verlegt, um die Industrie im Hafen nachhaltiger zu machen.

Wasserstoff muss der fossilfreie Ersatz für Kraftstoffe und Rohstoffe werden, bei deren Herstellung oder Verwendung CO2 freigesetzt wird. Shell wird der erste Kunde für die Pipeline sein. Holland Hydrogen I, der Elektrolyseur, den Shell im Konversionspark auf der Maasvlakte bauen wird, wird an die Pipeline angeschlossen. Der Wasserstoff wird über die HyTransPortRTM-Pipeline vom Konversionspark nach Pernis transportiert. Die Wasserstoffpipeline wird Ende 2024, Anfang 2025 in Betrieb sein. Mit der Zeit wird die Pipeline an das nationale und internationale Wasserstoffnetz angeschlossen werden. Mehr lesen

6: Importterminals für Wasserstoff in Rotterdam

Foto: Dick Sellenraad

Im Rotterdamer Hafen arbeiten verschiedene Parteien an Importterminals für Wasserstoff: Gasunie, HES International (HES) und Vopak arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines Importterminals für grünes Ammoniak als Wasserstoffträger. Air Products (NYSE: APD) und Gunvor Petroleum Rotterdam (GPR), eine Tochtergesellschaft der Gunvor Group (Gunvor), unterzeichnen eine Entwicklungsvereinbarung für ein Importterminal in Rotterdam. Und OCI verdreifacht die Kapazität seines Ammoniak-Terminals im Europoort. Mit dieser Zusammenarbeit nehmen diese Parteien den weltweit wachsenden Bedarf an der Einfuhr und Speicherung von grüner Energie vorweg. Mehr lesen

7: Der Nationale Wachstumsfonds [„Nationaal Groeifonds“] unterstützt das ZES-Konzept mit 50 Millionen Investition für den Binnenschifffahrtssektor

Zero Emission Services (ZES), das 2020 vom Hafenbetrieb mitgegründet wurde, um unter anderem die elektrische Schifffahrt zu fördern, erhält eine Investition von 50 Millionen Euro aus dem Nationalen Wachstumsfonds, um die Umsetzung seiner innovativen Systemlösung für die Binnenschifffahrt zu beschleunigen. Die Investition wird für die Entwicklung von 75 Batteriecontainern für den maritimen Einsatz (ZESpacks), 14 Andockstationen, an denen die ZESpacks geladen werden, und 45 elektrifizierten Binnenschiffen verwendet. Mehr lesen

8: TenneT erreicht zwei Meilensteine Netzanschluss Windpark „Hollandse Kust“

Alpha – die Hochspannungsverbindung von TenneT für den Offshore-Windpark „Hollandse Kust“ (I und II) – ist einsatzbereit. TenneT hat die Installation und Netzanbindung auf See abgeschlossen. Windpark-Entwickler Vattenfall kann die Windkraftanlagen nun an das Hochspannungsnetz anschließen. Die Topside der Hollandse Kust Beta wurde am Montag, den 28. März installiert.

Hollandse Kust Alpha ist die erste Netzanbindung eines Offshore-Windparks auf der Maasvlakte. Es hat eine Kapazität von 700 MW. Mit der im Laufe dieses Jahres geplanten Anbindung des Windparks Hollandse Kust (Zuid) Beta werden weitere 700 MW aus den Windparks Hollandse Kust III und IV hinzukommen. Mehr lesen

9: Breite Unterstützung der Industrie für Delta-Korridor-Projekt

Der Hafenbetrieb Rotterdam und verschiedene Industriepartner unterstützen die Entwicklung des Delta-Korridor-Projekts, das aus einem Bündel von vier Pipelines besteht, die den Rotterdamer Hafen, Chemelot und das deutsche Rheinland verbinden. Dieses Projekt wird den Zugang zu den Kapazitäten für sauberen Wasserstoff und Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) ermöglichen, die derzeit realisiert werden, und darüber hinaus zu einer Verlagerung der Pipeline-Transportkapazität für Propylen und Flüssiggas führen. Die Infrastruktur wird wichtige inländische Industriecluster in den Niederlanden und Deutschland mit Abzweigungen entlang des gesamten Korridors verbinden. Der Zugang ist ein dringender und wesentlicher Bedarf für schwer abbaubare Industrien, um die für 2030 festgelegten EU-Klimaziele zu erreichen. Mehr lesen

10: Xycle startet Ende 2022 mit dem Bau der ersten Kunststoffrecyclinganlage

Xycle ist dabei, im Rotterdamer Hafen eine Anlage zu bauen, die jährlich 20.000 Tonnen nicht mechanisch recycelbaren Kunststoff in einen hochwertigen, nachhaltigen Rohstoff umwandelt. Der Hafenbetrieb Rotterdam wird zu diesem Zweck ein Gelände am Rijndwarsweg im Europoort an Xycle vermieten. Der Baubeginn für diese erste Xycle-Anlage ist für das vierte Quartal 2022 geplant. Damit steht der chemischen Industrie ein verantwortungsvoller alternativer Rohstoff für die Herstellung neuer Kunststoffe zur Verfügung.

Kunststoffabfälle

Xycle ist ein Joint Venture von NoWit, Patpert Teknow Systems und Vopak. Das Unternehmen hat 14 Jahre lang an einem Verfahren gearbeitet, mit dem nicht mechanisch recycelbarer Plastikabfall in großem Maßstab durch chemisches Recycling in Sekundärrohstoffe in Neuware-Qualität umgewandelt werden können. Bei diesem Verfahren wird Mischkunststoff ohne Zugabe von Sauerstoff erhitzt. Er verbrennt dann nicht, sondern zerfällt und kann als Rohstoff wieder eingesetzt werden. Die Technologie von Xycle wurde mittlerweile erprobt und hat sich bewährt. Xycle erwartet, die Umwelt- und Baugenehmigung im dritten Quartal zu erhalten. So kann Ende dieses Jahres noch mit dem Bau der Anlage begonnen werden, die voraussichtlich im vierten Quartal 2023 in Betrieb genommen werden kann. Mehr lesen

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